Was ist Dyskalkulie oder Rechenschwäche?
"Dyskalkulie, auch Rechenschwäche oder Rechenstörung genannt, bezeichnet eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division."(Auszug aus der ICD 10)
Schon im Kindergartenalter entwickelt sich ein Vorläuferwissen über die Bedeutung von Zahlen und Mengen. Diese Kenntnisse erweitern Kinder in den ersten Schuljahren. Sie erlernen die Grundrechenarten und verinnerlichen die Basis mathematischer Logik, wobei die einzelnen Lernschritte aufeinander aufbauen.
Dyskalkulie erschwert diesen Lernprozess erheblich: Den betroffenen Kindern fehlt das notwendige Mengenverständnis sowie Zählfertigkeiten, um die Grundrechenarten erlernen zu können. Sie verstehen Zahlen als reine Symbole, nicht als Mengenangaben. Damit fehlt ihnen bereits das wesentliche Handwerkszeug, um Lernschritte in der Mathematik zu verinnerlichen.
Häufig wird Dyskalkulie aus Unkenntnis gar nicht erkannt oder erst sehr spät, gegen Ende der Grundschulzeit.
Eine individuelle Lerntherapie ermöglicht dem Kind Lernfortschritte, die ansonsten bei einer Rechenstörung kaum möglich sind, da Dyskalkulie „entwicklungsstabil“ ist. Sie nimmt also mit zunehmendem Alter nicht von selbst ab. Eine möglichst frühzeitige Diagnose sowie schulische und außerschulische Unterstützung hingegen schaffen die Voraussetzungen für weitere Lernschritte und ebnen somit den Weg für eine begabungsgerechte Schul- und Ausbildungslaufbahn.
Die Lerntherapie arbeitet dabei vor allem auf eine psychische Entlastung des Kindes hin, indem u.a. Ängste (Versagensängste, Matheängste etc. ) abgebaut werden.